Ein Einstieg in die Suchmaschinenoptimierung
Was können Sie kostenlos tun, damit ihre Seite bei Google & Co. gefunden werden kann?
Im Nachfolgenden werde ich nur von der Suchmaschine Google sprechen, die mit einem Anteil von ca. 92% den Markt eindeutig beherrscht.
Passende Suchwörter (Keywords)
Legen Sie als erstes fest, unter welchen Begriffen Sie gefunden werden möchten: Der eigene Name, ihre Angebote, ihre speziellen Fähigkeiten.
Überlegen Sie sich dabei, nach welchen Begriffen ihr Ideal-Kunde suchen wird: Denken Sie dabei über ihrem Fachjargon hinaus, der Kunde kann und muss nicht unbedingt wissen, was der perfekte Begriff für ihre Fähigkeiten ist.
Dabei gilt: Je stärker Sie eine Nische besetzen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in den Rankings auf den ersten Plätzen landen. Ein Suchbegriff wie „PowerPoint Hamburg“ wird nur schwer zu erreichen sein, wie wäre es stattdessen mit dem Begriff „Vortragsunterstützung Hamburg“?
Konzentrieren Sie sich für den Beginn auf 3-5 Begriffe.
Suchmaschinenoptimierung On-Page (innerhalb der eigenen Website)
Responsive Design / Ladegeschwindigkeit
Unabdingbar ist, dass ihre Website für mobile Geräte wie Tablets und Smartphones optimiert wurde. Auch die Dauer, die ihre Website braucht, um geladen zu werden, ist relevant.
Domain
Ideal ist es, wenn auch ihre Domain sprechend ist: Wenn mehrere Domains auf dieselben Inhalte verweisen, achten Sie auf eine permanente Umleitung (301-Weiterleitung).
So habe ich die Domain www.grafikdesign-websites-praesentationen.de gesichert, da sie aber viel zu sperrig im Gebrauch ist, habe ich sie auf meine Hauptdomain www.lustigonline.de umgeleitet.
Sichern Sie sich unbedingt ihren eigenen Namen und den ihrer Firma. Sind diese schon besetzt (jede Domain gibt es nur ein einziges Mal), versuchen Sie ihren Namen in Verbindung mit ihrer Stadt oder ihrem Schwerpunkt.
Menü / Speaking URL
In den einzelnen Seitennamen (title) sollten unbedingt die gewünschten Suchbegriffe auftauchen. Dabei sollten diese inhaltlich immer im Zusammenhang – schon im Titel selber oder im dazugehörigen Text – stehen.
Nutzen Sie als Seiten-Adressen sprechende URL´s.
So heißt auch die URL meiner Seite Grafik-Design nicht: www.lustigonline.de/p=12345, sondern: www.lustigonline.de/grafik-design.
Bei WordPress lässt sich das unter Einstellungen/Permalinks ganz einfach festlegen.
Sinnvolle Texte
„Butter bei die Fische“: Kommen Sie schnell zum Punkt. Lyrische Umschreibungen sind zwar sehr schön, nützen bei der Suchmaschinenoptimierung aber nichts. Erläutern und umschreiben können Sie weiter hinten in ihren Texten, sie sind ja nicht durch eine bestimmte Seitenzahl beschränkt. Und der Leser freut sich auch, wenn er gleich zu Beginn weiß, ob er auf ihrer Seite richtig ist.
Es gibt im HTML Auszeichnungen wie Überschriften (h1, h2, h4, …): Nutzen Sie diese, in dem Sie dort ihre Suchbegriffe unterbringen.
Verwenden Sie diese hierarchisch. Das bedeutet, dass Sie nicht alles, was Ihnen besonders wichtig erscheint, mit einer h1 markieren. Diese Auszeichnung sollte auf jeder Seite nur einmal vorkommen und der wichtigsten Information vorbehalten sein: „Grafik-Design …“. Auch h2-Auszeichnungen sollten nur einmal verwendet werden, ab einer h3 können Sie etwas großzügiger sein.
Denken Sie beim Schreiben immer an ihren Leser: Konzentrieren Sie sich auf klare und ansprechende Texte. Auch Google straft Seiten mit einer zu großen Ansammlung von Keywords ab. Suchbegriffe sollten den Anteil von 6% der Textmenge nicht überschreiten. Artikel unter 300 Worten wertet Google als weniger relevant ab.
Bilder
Häufig ist das Firmenlogo ein Bild. Sollte dies der Fall sein, sollte aber ihr Firmenname im Dateinamen und auch zusätzlich in ihren Texten auftauchen.
Auch anderen Bildern sollten Sie sprechende – die Suchbegriffe enthaltenen – Namen geben (Achtung: Sonderzeichen, Umlaute und Leerzeichen sind nicht erlaubt). Sie können Bilder bei der Einbindung noch weiter optimieren, indem sie ihnen Bildunterschriften, Alt-Texte und Bildtitel vergeben. Der Bildtitel hat auch noch einen weiteren Vorteil: Er wird dem Besucher angezeigt, wenn er mit der Maus über das Bild fährt.
Interne Verlinkungen
Google interpretiert Links – auch interne – als relevante Textbausteine. Und da eine Website nicht linear aufgebaut ist, helfen Sie auch zugleich ihrem Besucher, die passenden Inhalte zu finden.
Sitemap
Legen Sie eine für Google sichtbare Struktur der einzelnen Seiten ihrer Website ab.
Diese kann aus zwei Formaten bestehen: XML oder HTML. In vielen CMS wie WordPress können diese durch Plugins erzeugt und gespeichert werden. Ansonsten finden im Internet auch weitere zahlreiche Sitemap-Generatoren.
Ob eine robots.txt überhaupt noch gelesen wird, ist sehr umstritten. Ich würde mich eher mit einer vernünftigen Meta-Description beschäftigen.
Die Meta-Description wird in Google unterhalb des eigentlichen Ergebnisses angezeigt, sie darf nicht mehr als 156 Zeichen inkl. Leerzeichen besitzen.
Google Bescheid sagen
Wenn ihre Website (für den Moment) fertig und online ist, bitten Sie Google ihre Website zu durchsuchen:
https://www.google.com/webmasters/tools/submit-url?pli=1
Natürliches Wachstum
Keinen Stress: Ihre Website muss nicht auf einen Schlag optimal sein. Google mag es, wenn auf einer Seite etwas passiert, sie sich verändert und wächst.
Ein Blog mit wöchentlichen Beiträgen ist natürlich ideal, um die Website-Sichtbarkeit auszubauen. Aber das kostet natürlich auch Zeit und etwas Schreibtalent.
Digitale Präsenz / Backlinks (außerhalb der eigenen Website)
Digitale Visitenkarte
Häufig sieht man in den Google-Suchergebnissen eine digitale Visitenkarte mit Fotos, Karte, Name, Adresse, Öffnungszeiten und evt. Bewertungen (aus sozialen Medien wie Facebook, Google+, GoLocal, Yelp u.a.)
Um diese zu pflegen, benötigen Sie ein Google-Konto.
Laden Sie ansprechende Bilder hoch, tragen Sie ihre Adressdaten ein.
Tragen Sie die Adresse ihres Unternehmens für Google Maps ein.
Haben Sie Bewertungen? Sind diese positiv? Dann freuen Sie sich.
Haben Sie aber negative Bewertungen, müssen Sie unbedingt darauf reagieren (sie wegzubekommen, ist äußerst schwierig): Antworten Sie immer und immer freundlich und sachlich, lassen Sie sich auf keinen Fall dazu verlocken „zurückzumotzen“. Bitten Sie zufriedene Kunden, einen Beitrag zu verfassen.
Auf ihre Website verlinken lassen (Backlinks)
Sinnvolle Links steigern die Sichtbarkeit ihrer Website.
Ein wichtiger Schritt ist es dabei, ihre Website in diverse Portale eintragen zu lassen.
Sie sollten sich auf jeden Fall in die branchenspezifischen Portale im Internet eintragen lassen. Sie wissen nicht, welche das sind? Suchen sie allgemein nach den klassischen Begriffen ihrer Branche, dort werden sie auf jeden Fall fündig. Suchen Sie auch nach Mitbewerbern und schauen, wo diese eingetragen sind.
Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bevor Sie Verbesserungen in ihrem Ranking sehen.
Darüber hinaus gibt es noch weitere sinnvolle, allgemeine Portale.
Hier eine kleine Auswahl:
Soziale Medien
Immer wichtiger wird die Präsenz in Portalen wie Facebook, Xing, LinkedIn oder Instagram.
Es ist also sehr vorteilhaft, dort vertreten zu sein. Seien Sie sich aber bewusst, dass diese gepflegt sein wollen. Es nützt nichts, einmal dort sein Firmenlogo und allgemeine Informationen einzutragen. Es sollten regelmäßig Beiträge erstellt werden und auf Kommentare reagiert werden (s. o.).
Konkurrenzbeobachtung
Was machen ihre Mitbewerber, die in den Rankings höher stehen als sie, besser? Wo sind sie verlinkt, was steht in den Texten?
Vielleicht können Sie etwas auch für ihre eigene Website nutzen.
Fazit
Dies ist natürlich nur ein kleiner Einstieg, es lässt sich noch viel mehr machen wie z.B. mit den Google Webmaster-Tools, kostenpflichtigen Anzeigen, Eintragungen, Suchmaschinen- und Hilfetools. Diese Tipps sollten Ihnen aber helfen, im Internet sichtbarer zu sein.
Aber vergessen Sie bei aller Optimierung auf keinen Fall ihre Besucher: Was haben Sie zu sagen, wo liegen ihre Kompetenzen? Es gilt: Content is King!